Kennt ihr noch? Wild ’N Wet

Welcher "Kirmes-Fan" war nicht von der Wildwasser-Rafting-Bahn begeistert? Das Markenzeichen von Wild ’N Wet waren die Wilddrehende runden orangen Rafting Boote, der Vertikalaufzug und viel Fahrspaß auf kleiner Grundfläche.


Die Familie Löwenthal war bereits immer mit spektakulären Wildwasserbahnen auf unseren Festplätzen unterwegs, sei es mit der größten transportablen Anlage der Welt "Wildwasser 3", oder der sehr aufwendig thematisierten "Piraten-Insel". Die Familie aus Groß Ippener entschied sich, die erste transportable Rafting-Bahn auf den Markt zu bringen. Die Geschwister Nadine und Daniel Löwenthal gründeten eine GmbH, deren Ideen von der Schwarzwälder Firma ART Engineering aus Kirchzarten umgesetzt wurden. Laut den Angaben der Familie wurden damals drei Millionen Euro in die Planung und den Bau der Anlage investiert.


Die größte Besonderheit dieser Rafting-Bahn bestand darin, keinen typischen Lifthill zu haben, auf dem die Boote in die Höhe gebracht wurden. Ein Vertikalaufzug nach Paternoster-Prinzip führte zu einem Vertikalaufzug, der sich um 180 Grad dreht und so die Boote binnen weniger Sekunden auf eine Höhe von 19 Metern brachte. Von dort aus starteten die orangefarbenen Rundboote mit Platz für neun Passagiere ihre Reise.

Es ging serpentinenartig über die 250 Meter leuchtende blaue Fahrtstrecke nach unten, Stromschnellen und das Gefälle ließen die Rundboote um ihre Achse rotieren. Je nach Beladung und Gewicht der Passagiere entwickelte jede Fahrt eine eigene Dynamik. Mit voller Geschwindigkeit tauchte das Boot dann in das Wasserbecken ein, was viel Wasser aufspritzen ließ.


Die Bahn wurde von Marc Pryzbilla, einem renommierten Künstler und Designer, optisch inszeniert. Der Eingangsbereich wurde im Stil eines alten Fischerdorfes gestaltet. Eine Brücke, auf der man das ganze Geschehen sehen konnte, führte zum Bahnhof der Anlage, wo die Ein- und Ausstiege stattfanden.

Hier sind noch einige technische Daten zu Wild’n Wet. Die Grundfläche war 42,5 auf 23,5 Meter, die Höhe war 20 Meter. Die Seefläche war etwa 420 Quadratmeter groß und hatte ein Füllvermögen von gut 280 Kubikmetern. Der Strombedarf der Anlage belief sich auf 255 KW.


Die Bahn wurde am 14. Oktober 2005 auf dem Bremer Freimarkt erstmals in Betrieb genommen. Während ihrer gesamten Spielzeit bis April 2010 war sie auf allen größeren und kleineren Plätzen vertreten und war bei Jung und Alt gleichermaßen beliebt.


Seit Mai 2010 ist Wild’n Wet fester Bestandteil des Skyline-Parks in Wörishofen, der ebenfalls von der Familie Löwenthal betrieben wird. Hier sind einige Impressionen dieser Rafting-Bahn.